von Rainer Becker
Als Standard für den Softwareentwickler unter Windows ist zuerst einmal der "Windows Interface Guidelines for Software Design" von Microsoft Press (ISBN 1-55615-679-0) maßgebend. Dieser Styleguide definiert die zu beachtenden Eigenschaften und Besonderheiten bei Fenstern, Menüs, Steuerelementen, Masken und Dialogen sowie bei der Systemintegration. In diesem Dokument wird das in den Guidelines definierte generelle Layout der Elemente, die der Benutzer auf dem Bildschirm sieht, zusammengefaßt dargestellt. Stellenweise wird auf die entsprechenden Seitenzahlen in dem Druckwerk verwiesen. Es soll nur ein erster kompakter Überblick über die diversen Anforderungen gegeben werden, wobei Erläuterungen aus Sicht eines VFP-Programmierers geschrieben wurden. Nicht erklärt wird aber die programmiertechnische Umsetzung der Anforderungen - dies ist späteren Artikeln vorbehalten.
Bei der Windows-Programmierung gelten gemäß dem Guideline grundsätzliche folgende Designprinzipien:
Diese Begriffe müssen vorab jeweils kurz erläutert werden.
Unter "User in Control" wird verstanden, daß der Anwender Aktionen startet. Er kontrolliert auch Batches. Seine persönlichen Einstellungen werden verwaltet und wiederhergestellt. Es werden möglicht keine Modi verwendet.
Unter "Directness" wird verstanden, daß die Anwendung Drag & Drop-Operationen unterstützt, daß es visuell sichtbare Hinweise gibt und Metaphoren verwendet werden.
Unter "Forgiveness" wird verstanden, daß man fast alle Aktionen rückgängig machen kann bzw. daß es Warnhinweis gibt, wenn dies ausnahmsweise nicht möglich sein sollte.
Unter "Feedback" wird verstanden, daß es sofortige Reaktionshinweise gibt sowie Taskfortschrittsanzeigen bei längerdauernden Aktionen.
Unter "Simplicity" wird verstanden, daß es möglichst wenig Hierarchien in der Anwendung und den Menüs gibt sowie keine speziellen Funktionscodes, die man sich merken müßte (für Funktionsaufrufe oder die Codierung von Eigenschaften wie Geschlecht, Beruf usw.).
Nicht nur das Anwendungshauptfenster sondern auch Child-Fenster werden mit einem eigenem Icon (z.B. Dokument) versehen. Bei Maximierung eines Fensters wird das Childfenster-Icon in das Icon der Hauptanwendung übernommen.
Der Titeltext ist identisch mit dem Starticontext. Die Reihenfolge des Titeltextes ist "Dokumentname - Applikationsname". Bei Maximierung eines Fensters wird "Applikationsname - Dokumentname" in den Haupttitel übernommen. Wenn der Fenstertitel einen Bezug zu einem Datenfeld hat, wird bei Datenfeldänderung der Titel mitgeändert.
Hinweis: Die entsprechenden Buttons in der Titelleiste eines Fensters werden automatisch von VFP gesteuert (min,max,close,restore) mit Ausnahme des Close-Buttons des Hauptfensters, sofern temporär ein Schließen nicht zulässig sein sollte ("On Shutdown").
Beim Neustart von Hauptanwendungen soll bei Vorhandensein einer bereits gestarteten Anwendung diese Instanz aktiviert/maximiert werden. Bei Unterdokumenten/-anwendungen kann ggf. eine Nachfrage nach Öffnen einer neuen Instanz der Anwendung oder nach Öffnen eines neuen Fensters in der bestehenden Anwendung erfolgen.
Bei Schließen des Fensters bzw. bei Beenden der Anwendung wird bei Nichtbestehen offener Vorgänge (z.B. geänderte und noch nicht gespeicherte Daten) ohne Rückfrage geschlossen, andernfalls erfolgt eine Nachfrage mit der Auswahl Speichern/Wiederherstellen/Abbruch. Es kann ggf. für den Anwender konfigurierbar gemacht werden, ob in diesem Fall stattdessen ein Auto-Speichern ohne Abfrage erfolgen soll.
Hauptfenster sind immer "resizable", dabei kann eine Maximalgröße für das Hauptfenster gesetzt werden. Wenn der Fensterinhalt größer ist, kann man Scrollbars für Fenster plazieren. Wenn Scrollbars horizontal und/oder vertikal am Fenster angebracht werden, dann sollen diese immer gezeigt werden und nicht nur dann, wenn das Fenster zu stark verkleinert wurde.
Inaktive Fenster sollen keine Markierungen für selektierte Bereiche anzeigen.
Split-Fenster (Fenster mit einem Teilungsbalken - siehe Explorer) bekommen ein "Split command" für die Tastatursteuerung der Fensteraufteilung. Die Pfeiltasten werden für das Verschieben des Trennbalkens, die Enter-Taste für das Feststellen und die Taste ESC für den Abbruch des Split-Modus verwendet. Wenn Scrollbars separat notwendig sind, dann werden diese in beiden "Panes" (Fensterhälften) gezeigt. Wenn eine Selektion über alle Fensterhälften gültig ist, dann muß in allen Fenstern die Selektion angezeigt werden, sonst nur in der aktiven Hälfte. Beim Speichern wird der Split-Status der Fenster userspezifisch abgespeichert und beim nächsten Start wieder geladen / eingestellt..
Hinter einen Menüeintrag werden drei Punkte "..." gesetzt, wenn Folgeaktivitäten seitens des Users erforderlich sind (z.B. Maske ausfüllen). Wenn eine Aktion direkt ausgeführt wird ohne weitere Rückfrage, werden diese Punkte weggelassen. Diese drei Punkte werden im weiteren mit dem englischen Ausdruck "Ellipsis" bezeichnet.
Für die Anzeige eines unter einem Menüpunkt folgenden Submenüs (Cascading Menu) wird ein kleines Dreieck verwendet. Dieser Pfeil wird im weiteren mit dem englischen Ausdruck "Triangular" bezeichnet. Es soll möglichst nur eine weitere Ebene an Menüs folgen. Es sollen möglichst wenige Untermenüs insgesamt sein und diese auch nur für sekundäre / seltener benötigte Operationen verwendet werden.
Jeder Menüeintrag enthält ein unterstrichenen Buchstaben als Hotkey innerhalb des Menüs. Alle häufigen Funktionen bekommen außerdem eine Umschalttaste+Buchstaben (Umschalttaste = "Alt") als übergreifenden Hotkey (gilt auch, wenn das Menü geschlossen ist). Solche Funktionen sind ansonsten häufig Kandidaten für einen Toolbarbutton.
Die übliche Menüreihenfolge lautet wie folgt
Das Menü Datei enthält unter anderem ein LRU-(Last Recently-Used)-Menü für die Auflistung der zuletzt erfolgten Zugriffe (die Anzahl der protokollierten Zugriffe ist dabei unter Optionen ggf. konfigurierbar) sowie die Funktion Programmende bzw. Schließen (falls die Anwendung unsichtbar weiterläuft, wie z.B. ein Druckerspooler).
Das Menü Bearbeiten enhält üblicherweise unter anderem die Funktionen "Rückgängig", "Wiederholen", "Suchen" und "Ersetzen".
Das Menü Hilfe enthält als letzten Punkt normalerweise ein "About Popup-Menüs (Shortcut-Menüs auf der rechten Maustaste) haben normalerweise
folgende Sortierung: Zuerst kommen die Hauptbefehle (Open/Öffnen, Print/Drucken),
dann die Transfer-Befehle (Cut/Ausschneiden, Copy/Kopieren, Paste/Einfügen),
die Eigenschaften immer als letztes. Es werden nur kurze Texte und keine Shortcut-Keys
in Popup-Menüs (wegen Platzbedarf) verwendet.
Bei Anzeige von Dokumenten gilt folgendes Standard-Popup-Menü:
Englisch
Deutsch
Open Öffnen
Print
Drucken
Quick View
Kurzanzeige
Send to
Senden an
Cut Ausschneiden
Copy Kopieren
Paste
Einfügen
Delete
Löschen
Rename
Umbennenen
Properties
Eigenschaften
Es werden in Shortcutmenüs keine Zwischentexte bzw. keine Menüeinträge als
Separator verwendet, sondern als Trennung kommt immer nur eine Linie in Frage.
Nicht verfügbare Funktionen werden immer disabled oder ggf. unsichtbar gemacht.
Hotkeys und Shortcut-Menüs sind auch für Buttons zulässig und sinnvoll. Das
Shortcut-Menü bezieht sich dann aber auf das Ziel der Buttonaktion und nicht
auf den Button selbst.
Folgeaktionen nach einem Buttonclick werden ebenfalls mit einer Ellipsis "..."
angedeutet. Unfold-Buttons (Maske ausklappen) bekommen stattdessen zwei Größer-Als-Zeichen
">>" als Kennzeichen der Aktion. Ggf. kann die Gegenaktion zum Wiedereinklappen
der Maske auf die ursprüngliche Größe ebenfalls zur Verfügung gestellt werden,
dies ist aber unüblich.
Option Buttons sollen in der Caption / Überschrift ebenfalls einen Shortcut-Key
bekommen. Bei graphischen Elementen wird im Falle einer Funktionsanwahl durch
die Auswahl stattdessen eine Commandbuttongroup mit Buttons verwendet und der
jeweils gewählte Button gedrückt dargestellt. Im Falle der Optionsauswahl ohne
direkt folgende Funktion werden graphische Checkboxen verwendet (Checkbox "Graphical"
mit Zuweisung der "Picture"-Eigenschaften). Für den gedrückten und den nicht
gedrückten Zustand werden zwei verschiedene Bitmaps verwendet.
Checkboxen sollen in der Caption / Überschrift ebenfalls einen Shortcut-Key
bekommen. Dies gilt natürlich nicht für graphische Checkboxen - in dem Fall
ist ggf. ein zusätzliches Label zu verwenden.
List/Comboboxen bekommen ein separates Label mit einem Shortcut-Key. Der Shortcutkey
setzt den Fokus in die List/Combobox. Wenn die Listbox disabled ist, soll auch
das Label disabled sein. Zu lange Texte dürfen mit "..." abgekürzt werden (mittendrin
bei Pfadangaben so daß der Dateiname noch lesbar ist, ansonsten ggf. am Ende).
Wenn Einträge von Listboxen woanders hingeschoben werden können, sollte Drag
& Drop verfügbar gemacht werden. Offene Auswahllisten sollen immer 3-8 Einträge
anzeigen. Bei Mehrfach-auswahllisten kann man Checkboxen verwenden (ggf. in
einem Grid), die dann "flach" (statt 3D) dargestellt werden.
Ignoriert werden sollte meines Erachtens dabei die Anregung mit horizontalen
Scrollbars in Combo/Listboxen mit überbreiten Einträgen - stattdessen sollten
die Boxen auf entsprechende Größe gebracht oder Tooltiptexte verwendet werden.
Textboxen/Spinner bekommen ebenfalls ein separates Label, ggf. ebenfalls mit
einem Shortcut-Key. Der Shortcutkey setzt den Fokus in die Textbox. Bei Disablen
der Textbox wird auch das Label disabled dargestellt. Die Validierung der Eingabe
in Textboxen erfolgt nach Möglichkeit immer sofort (Valid: Return .F.).
Numerische Werte werden in einem Spinner abgefragt. Sonderfall ist dabei der
up-down-Button bei mehreren Eingabebereiche z.B. für Zeit- oder Datumseingabe.
Bei einem normalen Spinner wäre unklar, auf welchen Teilbereich (Tag/Monat/Jahr)
sich die Up-Down-Möglichkeit bezieht. Deshalb wird neben jedem Eingabebereich
ein entsprechender Up-Down-Button plaziert.
Labels werden u.a. für andere Controls als Beschreibung benutzt mit einem Hotkey
für die Tastaturanwahl des anderen Controls (der Fokus wird auf das Control,
nicht auf das Label gesetzt). Falls das Label eine Beschreibung für ein anderes
Control ist, werden alle Worte kapitalisiert und es kommt ein ":" dahinter.
Das Label soll mit dem zugeordneten Control enabled/disabled werden.
Denkbarer Sonderfall ist die Änderungsmöglichkeit des Shortcut-Keys durch den
Anwender (Anregung aus dem Windows-Style-Guide), die dann natürlich auch userspezifisch
abgelegt werden muß.
Grid-Controls sollten die Möglichkeit anbieten, bei Header-Klick nach der angewählten
Spalte zu sortieren. Dabei stellt der erste Klick die Spalte auf normale Sortierung,
der zweite Klick die Spalte auf umgekehrte Sortierung und der dritte Klick auf
die gleiche Spalte entfernt die Sortierung wieder. Ein Shortcut-Menü auf dem
Header kann darüber hinausgehende Optionen anbieten, die sich auf die Spalte
beziehen.
Pageframes sollten normalerweise nur eine Zeile von Reitern anbieten und die
Reiterbreite an den Reitertext anpassen, statt feste Breiten zu verwenden. Shortcut-Keys
für den Reiterwechsel sind zulässig.
Toolbarbuttons führen normale Aktionen (z.B. Eigenschaftsänderungen) immer
direkt und ohne Rückfrage aus. Toolbarbuttons bekommen kein Label sondern immer
einen Tooltiptext. Toolbars sollen vom Anwendern immer ein/ausschaltbar sein.
Ggf. soll der User darüberhinaus die Toolbarzusammenstellung beeinflußen können.
Falls die Toolbarzusammenstellung änderbar ist, muß der jeweils gültige Aufbau
userspezifisch in der Registry vermerkt und wiederhergestellt werden.
Der Größenwechsel der Toolbars erfolgt über ein Eigenschaftsfenster. Per Default
sind Toolbars angedockt, sollen aber immer bewegbar sein. Position und Größe
von Toolbars werden immer userspezifisch vermerkt und wiederhergestellt.
Die Standardtoolbaricons sind im Windows Styleguide auf Seite 176 bis 178 aufgeführt.
Die Symbole dürfen nur für den angegebenen Zweck verwendet werden. Weitere Symbole
für andere Zwecke können selbst definiert werden
Buttonformat
Toolbar
Bitmap
Klein 24
x 22 16 x 16
Groß 32
x 30 24 x 24
Applikation
---
48 x 48
Toolbarbuttons werden immer in 2 Formaten zur Verfügung gestellt: 24x22 Pixel
und 32x30 Pixel. Dargestellte Grafiken in Toolbarbuttons haben dementsprechend
die Formate: 16x16 Pixel und 24x24 Pixel..
Sekundärfenster gehören immer zu einem Primärfenster. Sie werden mit dem Primärfenster
minimiert/maximiert/iconisiert/getoppt. Der Wechsel zwischen mehreren Sekundärfenster
erfolgt mit der Tastenkombination ALT+F6. Das Aktivieren eines Sekundärfensters
aktiviert dessen Primärfenster. Sekundärfenster können eine Always-On-Top-Funktionalität
haben, die sie aber nicht vor ein anderes als ihr eigenes Primärfenster bringen
darf. Sekundärfenster sollen normalerweise nicht resizable sein, können aber
einen Unfold/Ausklapp-Button haben.
Bei Aufruf unabhängiger Sekundärfenster aus einem bereits offenen Sekundärfenster
wird das aufrufende Fenster geschlossen. Abhängige Sekundärfenster werden hingegen
nach rechts/unten leicht versetzt geöffnet. Nur eine Ebene abhängiger Sekundärfenster
ist sinnvoll, darüberhinaus leidet die Übersichtlichkeit zu stark. Alle Arten
von Sekundärfenstern sollen so selten wie möglich modal dargestellt werden.
Eigenschaftsfenster können zu einem Objekt meist über ein Shortcut-Menü angewählt
werden (letzte Option). Auch wenn sie nicht modal sind (man also andere Objekte
anwählen könnte), werden bei Objektwechsel nur die Eigenschaften des ursprünglich
angewählten Objekts angezeigt/geändert. Der Objektname wird in den Fenstertitel
zzgl. dem Wort "Eigenschaften" übernommen. Wenn die Fensterbreite nicht ausreichend
ist, wird der Titel mit Ellipsis abgekürzt "...". Bei Nichtvorhandensein eines
Objektnamens oder dem Ändern von Eigenschaften von mehreren Objekten, wird statt
dem Objektnamen der Objekttyp im Titel verwendet. Werden in einer Selektion
verschiedene Objekttypen angewählt, wird stattdessen das Wort "Selektion" im
Fenstertitel verwendet.
Da ein Objekt viele veränderbare Eigenschaften haben kann, können diese auf
verschiedene Reiter gruppiert verteilt werden. Wenn Eigenschaften von anderen
Objekten im näheren Kontext mit veränderbar sein sollen, können auf die Eigenschaften
der naheliegenden Objekte statt über Reiter über eine Combobox gewechselt werden.
Die Combobox kann auch eingesetzt werden, um mehrzeilige Reiter zu vermeiden.
Generell sollte es möglich gemacht werden (Option), daß Eigenschaften im Eigenschaftsfenster
auf andere Objekte transferiert werden können. Desweiteren ist es andenkbar,
ein optisches Beispiel des Effekts der Eigenschaftsänderung darzustellen.
Eigenschaftsfenster haben immer drei Buttons unterhalb der Reiter: OK, Abbruch,
Übernehmen. OK und Übernehmen führen die Eigenschaftsänderungen durch, ersteres
beendet darüberhinaus die Maske. Wenn über den Closer das Eigenschaftsfenster
geschlossen wird und noch Änderungen vorliegen, soll eine Sicherheitsabfrage
erfolgen; der Wechsel zwischen Reitern erfordert dies aber nicht.
Alternativ kann auch ein sogenannter Eigenschafts-Inspektor verwendet werden,
der normalerweise als Toolbar implementiert wird. In einem Inspektor werden
die Eigenschaftsänderungen sofort und ohne Rückfrage durchgeführt (siehe Verhalten
Toolbarbuttons). Desweiteren werden die Eigenschaften des gerade angewählten
Objekts angezeigt - optional kann ein Lock-Button auf dem Inspektor plaziert
werden, der dieses Verhalten abschaltbar macht (dann führt der Wechsel von Objekten
nicht zum Objektwechsel im Inspektor - siehe Eigenschaftsfenster). Normalerweise
werden nur die wichtigsten Eigenschaften angezeigt. Inspektor und Sheet schließen
sich nicht gegenseitig aus. Es kann verschiedene Inspektoren für verschiedene
Objekttypen geben.
Sofern in einem Eigenschaftsfenter oder in einem Eigenschaftsinspektor mehrere
Objekte verschiedenen Typs angewählt wurden, werden nur die in allen Objekten
vorhandenen Eigenschaften auch tatsächlich angezeigt. Wahlweise kann stattdessen
eine Auswahlcombobox verwendet werden, die die Umschaltung zwischen den selektierten
Objekten erlaubt und im Fenster dann alle Eigenschaften für ein Objekt anzeigt.
Wenn Dialogboxen aus einem Menüeintrag aufgerufen werden, wird der Menüeintrag
als Fenstertitel übernommen, die "Ellipsis" / "..." natürlich ausgenommen. Der
Titel des darüberliegenden Menüs wird weggelassen, sofern dieser für das Verständnis
des Titels nicht zwingend notwendig ist.
Bei Fileselectboxen hingegen entspricht der Titel der Caption / Überschrift
des Defaultbuttons. Desweiteren sollen sich Fileselectboxen beim Öffnen jeweils
den letzten Pfad für die aktive Instanz merken. Beim Speichern wird stattdessen
der ursprüngliche Pfad der Datei vorgegeben. Wichtig dabei: Beim Speichern soll
das ursprüngliche Anlegedatum der Datei nicht überschrieben und nur das Änderungsdatum
aktualisiert werden.
Messageboxen sollen grundsätzlich nur noch in drei verschiedenen Arten verwendet
werden:
Type
Symbol
Beispiele
für Button-beschriftungen Information
Großes
"I" OK
Warnung/Rückfrage
Ausrufezeichen
Ja,
Nein, Abbruch Critical/Fehler
Roter
Kreis mit weißem Kreuz Wiederholen,
Abbruch
Das Fragezeichen darf nicht mehr verwendet werden. Grundsätzlich sollten in
Messageboxen nur Buttons verwendet werden. Ggf. kann ein Hilfsbutton zusätzlich
plaziert werden. Die Button-Captions können an die jeweilige Aktion angepaßt
werden. Sofern der Benutzer eine andere Aktion ausführen soll (z.B. Wechsel
auf andere Anwendung) kann auch gleich ein entsprechender Button zusätzlich
mit angeboten werden.
Der Messageboxtext soll zuerst das direkte Problem beinhalten (also "Dokument
kann nicht gespeichert werden" statt "Zuwenig Speicherplatz"), dann den möglichen
Grund des Problems, egal wie offensichtlich er sein mag, ("mangels Platz auf
Laufwerk") und dann die Lösungsoptionen ("Anderes Laufwerk wählen oder Dateien
auf Laufwerk löschen") mit ggf. den passenden Buttons für die Lösungsaktionen
sowie ggf. eine Abbruchmöglichkeit. Der Text sollte sich auf 2-3 Zeilen beschränken.
Weitere Informationen können über einen Help-Button angeboten werden. Messageidentifikationsnummern
(als Unterstützung für den Telefonsupport) kommen nicht in den Fenstertitel
oder an den Anfang des Textes sondern an das Ende des Textes (und ggf. in Klammern).
Sofern die Anwendung nicht aktiv ist, soll statt dem Aufbau einer Messagebox
nur ein Eintrag im Taskbar erfolgen (ggf. Blinken
des Taskbar-Eintrags) und die Messagebox erst aktiviert werden, wenn die Anwendung
wieder aktiviert wird. Siehe Seite 270 im Windows Styleguide für Detailinformationen
zu diesem etwas komplexeren Verhalten.
Die beiden nachfolgenden Registry-Einträge sind die hauptsächlich verwendeten
Keys:
HKEY_LOCAL_MACHINE Darunter werden in folgendem Eintrag für die Programmversion die maschinen-
bzw. anwenderspezifischen Daten abgespeichert:
/Software Hinweis: Für Einträge mit mehr als 2048 Byte wird in der Registry nur der Pfad
auf eine Datei mit dem eigentlichen Inhalt abgelegt.
Wenn der Anwender Windows beendet, ohne die Applikation zuvor beendet zu haben,
speichert diese zuerst normal alle Registry-Schlüssel ab und macht zum Schluß
einen Eintrag in "RunOnce" unter HKEY_CURRENT_USER mit dem Applikationsnamen
für automatischen Start mit Neustart des Systems. Der Eintrag dafür sieht wie
folgt aus: HKEY_CURRENT_USER /Software /Microsoft /Windows /CurrentVersion /RunOnce.
Sofern mehrere Instanzen offen sind, werden mehrere Einträge angelegt (mit Nummern
dahinter für die Instanzen). Das Vornehmen dieser Eintragungen ist dabei Aufgabe
der Applikation und nicht des Betriebssystems.
Soundeffekte werden unter HKEY_CURRENT_USER /AppEvents /EventLabels eingetragen
mit EventName = <Event Name>. Der User kann dann in der Systemsteuerung
Soundeffekte zuordnen, die von der Applikation dann aus der Registry ausgelesen
und verarbeitet werden können. Die Verarbeitung erfolgt immer innerhalb der
Applikation und nicht automatisch durch das Betriebssystem - muß also programmiert
werden.
Es bestehen folgende weitere allgemeine Integrationsmöglichkeiten in das Betriebssystem:
Anmerkung: Die "Windows Passwort Object Integration" funktioniert über folgenden
Registry-Eintrag: HKEY_LOCAL_MACHINE /System /CurrentControlSet /Control /PwdProvider
/Provider Name (Value Name = Value). Dabei kann nur das Passwort für diese Anwendung
mit geändert werden oder ein eigenes Fenster innerhalb der Passwortverwaltung
für die Anwendung mit weiteren Einstellmöglichkeiten geschaltet werden (Shell
Extension notwendig).
Es bestehen folgende weitere Integrationsmöglichkeiten in das Betriebssystem
für die Unterstützung von Plug- & Play-Fähigkeiten:
Das Undocken eines Laptops sowie der Media Eject können über das ActiveX-Sys-Control
erkannt werden. Ein Speichern und Schließen ist aber nicht immer betriebssicher
möglich - insbesondere nicht bei offenen Tabellen auf dem Server.
Es bestehen folgende weitere Integrationsmöglichkeiten in das Betriebssystem
für die Übernahme von Systemeinstellungen:
Die notwendigen Informationen dazu können über Systemfunktionen (GetSystemMetrics,
GetSysColor, SystemParametersinfo) gewonnen werden.
Der WindowsStyleGuide verwendet sogenannte DialogBoxUnits für die Verhältnisberechnung.
Siehe dazu Seite 386 für diverse Angaben dazu. Darüber werden auch Maskengrößen
und Elementabstände definiert. Dies muß einmal für den gewählten Defaultfont
nachvollzogen und berechnet werden.
Betreffs der Unterstützung von TAPI steht unter Windows ein "TAPI-Dialing Properties
Sheet Window" zur Verfügung. Für die Installation eines Modems kann der "Windows
TAPI Modem Installation Wizard" aufgerufen werden.
Die Windows-Tastaturbelegung sollte auch von Anwendungen respektiert werden.
Siehe dazu "Appendix B: Common Shortcut Keys" auf Seite 439.
Nachfolgend kurze Erläuterungen zu einigen häufiger verwendeten Ausdrücken
im Windows Interface Guideline:
Begriff
Erläuterung
Batch Längerdauernder Prozeß
mit einer Abfolge von Verarbeitungsschritten, die ohne Userinteraktion
durchgeführt werden. Dialogboxunit
Maßeinheit des Windows
Style Guide Ellipsis „...“ – drei Punkte
hinter einem Menüeintrag zur Anzeige von Folgeaktionen (außer bei About-Eintrag).
LRU Last-Recently-Used-Menü,
Menü zur Anzeige der letzten Aktionen Pane Eine Hälfte eines
Split-Windows Split Ein Split-Window kann
in mehrere „Panes“ aufgeteilt werden und enthält einen „Split-Bar“ zur
Anzeige der Maskentrennung TAPI Telefon Application
Programming Interface Triangular
> / Pfeil zur Anzeige
eines Submenüs Menüs Shortcut
Steuerelemente
Steuerelement Commandbutton
Steuerelement Option-Button
Steuerelement Checkbox
Steuerelement List/Combobox
Steuerelement Textbox/Spinner
Steuerelement Label
Steuerelement Grid
Steuerelement Pageframe
Steuerelement Toolbarbutton
Sekundärfenster
Eigenschaftsfenster
Eigenschaftsfenster Allgemein
Maskenaufbau Eigenschaftsfenster
Eigenschaftsinspektor
Selektionen von Objekten
Dialogboxen
Messageboxen
Messageboxen Allgemein
Messageboxtext
Taskbar-Eintrag
Systemintegration
Registry-Einträge Allgemein
HKEY_CURRENT_USER
/<Herstellername> (z.B. Microsoft)
/<Produktname> (z.B. Visual FoxPro)
/<Version> (z.B. 6.0)
Restarten der Anwendung
Soundeffekte
Weitere Integrationsmöglichkeiten
Plug and Play-Support
System Settings
Sonstige Anmerkungen
Anhang